Die Förderung der Sozialkompetenz unserer Schüler*nnen ist uns ein wichtiges Anliegen. Diese beeinflusst nicht nur den Lernerfolg aller Lerngruppen, sondern zudem das tägliche Miteinander in Lern- und Arbeitssituationen als auch in Pausen und bei sonstigen Schulveranstaltungen. Um ein gemeinsames Lernen in lernförderlicher Atmosphäre zu ermöglichen, gilt es, unerfreuliche Störungen des Unterrichtsablaufs wirkungsvoll zu unterbinden. Zwei zentrale Regeln begleiten die Gesamtheit der Schülerschaft des Regionalschulteils in Wahrsow über den Unterrichtstag hinweg.

  1. Ich gehe mit jedem respektvoll und wertschätzend um.
  2. Ich trage zu einem guten Lernklima bei.

Langfristig verfolgt die Maßnahme das Ziel, Unterrichtsstörungen bereits frühzeitig zu ahnden. Hierdurch soll lernbereiten Schüler*nnen eine entspannte und ungestörte Lernatmosphäre bereitet werden. Schüler*nnen hingegen, die den Trainingsraum besuchen, erhalten die Möglichkeit zur Reflexion, um dadurch ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln (bspw. das Suchen von alternativen Handlungsweisen). Zweck des Trainingsraumprojektes ist es, das Auftreten und Verhalten im sozialen Miteinander bei Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Im Folgenden eine kurze Vorstellung unseres Projektes:

 

Phase 1: Störung Nr. 1 im Unterricht

  • drei Fragen werden dem bzw. der Schüler*in gestellt
  • Frage 1: Was tust du gerade?
  • Frage 2: Gegen welche Regel verstößt du?
  • Frage 3: Möchtest du in den Trainingsraum gehen?
  • zwei Entscheidungsmöglichkeiten verbleiben in Bezug auf Frage Nr. 3
    • Bejahung: Schüler*in verlässt Unterricht, besucht Trainingsraum
    • Verneinung: Schüler*in erhält zweite Chance zur Unterrichtsteilnahme

 

Phase 2: Störung Nr. 2 im Unterricht

  • Schüler*in verlässt auf Anordnung durch Lehrkraft den Unterricht, erhält Zuweisung in Trainingsraum durch Laufzettel, auf Laufzettel sind Störungsarten eingetragen

 

Phase 3: Trainingsraumbesuch

  • Trainingsraumlehrkraft nimmt Schüler*in im Raum 1.15 (Trainingsraum) in Empfang
  • Eintragungen auf Laufzettel werden mit Schüler*in besprochen
  • Schüler*in erstellt Rückkehrplan
  • Erziehungsberechtigte, Klassenleitung und Fachlehrkraft erhalten E-Mail mit Trainingsraumdokumenten
  • Rückkehrplan wird von Trainingsraumlehrkraft angenommen oder abgelehnt inkl. Pflicht eines Nachgesprächs
  • Erziehungsberechtigte unterschreiben Dokumente (digital) und senden diese an Schule zurück
  • bei Weigerung der Mitarbeit im Reflexionsgespräch erfolgt sofortige Maßnahme (Suspendierung/Nacharbeit)

 

Phase 4: Rückkehr in Unterricht

  • Schüler*in kehrt bei produktiver Reflexion mit ausgefüllter Elternmitteilung und unterschriebenem Rückkehrplan in Klassengruppe und Unterricht zurück

 

Phase 5: Wiederholte Trainingsraumbesuche

1. Trainingsraumbesuch Trainingsraumgespräch, Elternmitteilung (digital als PDF per Mail)
2. Trainingsraumbesuch Trainingsraumgespräch, Elternmitteilung (digital als PDF per Mail), Nacharbeit in 7./8. Std. am Freitag
3. Trainingsraumbesuch Trainingsraumgespräch, Elternmitteilung (digital als PDF per Mail), Nacharbeit in 7./8. Std. am Freitag
4. Trainingsraumbesuch Trainingsraumgespräch, Elternmitteilung (digital als PDF per Mail), Nacharbeit in 7./8. Std. am Freitag
ab 5. Trainingsraumbesuch Trainingsraumgespräch, Elternmitteilung (digital als PDF per Mail), Suspendierung am Unterrichts- und Folgetag

 

Verhaltensbesserung

Um ein aktives und nachhaltiges Arbeiten am Arbeits- und Sozialverhalten unserer Schüler*innen zu unterstützen, bieten wir unseren Lernenden die Möglichkeit, nach Erreichen eines Zeitraumes von 5 Schulwochen ohne einen einzigen Trainingsraumbesuch die Anzahl der Besuche im laufenden Schuljahr auf 0 zurück zu setzen. Der oder die Schüler*in erhält so die Chance, neu zu beginnen bei Trainingsraumbesuch 1. Wir erhoffen uns hierdurch eine Signalwirkung im Sinne des Verständnisses, dass sich anhaltend regelgetreues Verhalten durchaus lohnt bzw. die Arbeit an sich selbst zum schulischen Erfolg maßgeblich beiträgt.